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MISCHHAUT

Ist die Haut im Gesicht an manchen Stellen trocken, an anderen fettig, kann es sich um Mischhaut handeln. Was die Ursachen sein können und wie man eine Mischhaut am besten pflegt – nach diesem Beitrag weißt du mehr!

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Kurz und knapp: Mischhaut
  • Gehört in die übergeordnete Kategorie des fettigen Hautzustandes
  • Bei Mischhaut ist die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) fettig, der Rest des Gesichts normal bis trocken
  • T-Zone neigt zu einer vermehrten Aktivität der Talgdrüsen und Mitesserbildung
  • Seitenpartien weisen einen normalen bis trockenen Hautzustand auf
  • Hautpflege bei Mischhaut berücksichtigt die Bedürfnisse der verschiedenen Hautpartien und zielt auf eine Angleichung zum normalen Hautzustand hin

Wie sieht Mischhaut aus?

Während der Pubertät tritt bei ca. 20-30 % der Jugendlichen eine fettige Haut auf. Dies hat mit dem Einfluss der Sexualhormone auf die Talgdrüsen zu tun, die dadurch verstärkt Talg bilden. Mit dem Übergang ins Erwachsenenalter normalisiert sich die übermässige Talgproduktion für gewöhnlich. Bleibt die erhöhte Talgproduktion im Bereich der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) aber bestehen, nennt man das eine Mischhaut. Soviel zur Theorie – doch wie sieht eine Mischhaut aus? Bei Mischhaut ist die T-Zone fettig, ölig, grobporig, weist oft Mitesser oder sogar eine Neigung zu Akne auf. Andere Bereiche des Gesichtes hingegen können einen normalen bis hin zu einem sehr trockenen Hautzustand aufweisen.

Wie entsteht eine Mischhaut?

Die Veranlagung zu Mischhaut ist in der Regel genetisch bedingt. Manche Menschen neigen stärker zur Entwicklung einer Mischhaut als andere, ohne dass dies unmittelbar von äusseren Faktoren abhängt. Doch äussere Faktoren können durchaus eine Rolle spielen. Denn die Produktion von Fett kann auch eine Schutzreaktion der Haut sein: als Reaktion auf reizende oder irritierende Faktoren sondert die Haut mehr Talg ab. Daher kann zum Beispiel eine irritierende Hautpflege mit reizenden Inhaltsstoffen auch zur Entstehung einer Mischhaut beitragen.

Hautpflege bei Mischhaut

Bei Mischhaut geht es darum, die verschiedenen Hautareale entsprechend ihres Zustandes zu pflegen und zu schützen. Kein Bereich sollte sich in seinem Zustand verschlechtern. Das Ziel ist es, die verschiedenen Hautzustände zu einem normalen Hauttyp hin anzugleichen.

Reinigung bei Mischhaut

Im Bereich der T-Zone fettet die Mischhaut über Nacht sowie im Laufe des Tages nach. In so einem Fall würde man sowohl abends als auch morgens auf eine Reinigung mit einem Cleanser setzen, der das überschüssige Fett sanft von der Haut entfernt. Für die Haut ausserhalb der T-Zone kann dies jedoch – vor allem, wenn die Tendenz zu einer trockenen bis sehr trockenen Haut geht – zu viel des Guten sein. Was also sollte man bei der Reinigung einer Mischhaut beachten?

  • Mildes Reinigungsprodukt wie Waschgele oder Waschlotionen mit milden Tensiden und einem hautneutralen pH-Wert wählen
  • T-Zone kann zusätzlich mit einem Mizellenwasser behandelt werden, dieses nach der Verwendung jedoch ebenfalls mit Wasser abspülen
  • Keine rückfettenden Reinigungsprodukte nutzen
  • Entzündungshemmende und beruhigende Stoffe können ergänzend sinnvoll sein, z. B. Panthenol, Bisabolol, Allantoin
  • Die Haut sollte nach der Reinigung nicht spannen

Peelings bei Mischhaut

Chemische Peelings können bei Mischhaut zur Verbesserung des Hautzustandes im Bereich der T-Zone beitragen. Aber auch die trockenen Seitenpartien profitieren von Peelings. Im Bereich der T-Zone eignen sich Salicylsäure und Mandelsäure zur Regulation der Talgproduktion und zur Milderung von Entzündungen. Trockene Hautstellen hingegen können mithilfe von Glycolsäure oder Milchsäure sanft von abgestorbenen Hautschüppchen befreit werden und so frischer aussehen.

Tipps für die Anwendung von chemischen Peelings bei Mischhaut:

  • Häufigkeit: Am besten abends nutzen und schrittweise in die Pflegeroutine einfügen, z. B. anfangs nur jeden 3. Tag. Bei guter Verträglichkeit oder wenn es der Hautzustand erfordert, können Peelings mit Salicylsäure im Bereich der T-Zone auch bis zu täglich genutzt werden.
  • Anwendung: Peelings muss man nicht unbedingt immer im gesamten Gesicht auftragen. Stattdessen können die Regionen gemäss ihren verschiedenen Bedürfnissen gepflegt werden. Sowohl flüssige als auch cremebasierte Peelings lassen sich gezielt auf die fraglichen Stellen auftragen.
  • Tagsüber eine Sonnencreme mit mindestens SPF 30 verwenden.

Feuchtigkeitspflege bei Mischhaut

Auch wenn es explizit für Mischhaut ausgelobte Produkte gibt, so sind diese Kombipräparate meist nur dann sinnvoll, wenn der Unterschied der beiden Hautbereiche nicht so gross ist oder wenn der Aufwand bei der Pflege niedrig gehalten werden soll.

Wer seine Mischhaut jedoch optimal pflegen will, behandelt die jeweiligen Bereiche dem jeweilig zugrundeliegenden Hauttyp entsprechend. Das kann bedeuten, verschiedene Produkte zu verwenden: solche für trockene Haut, wie auch Produkte für fettige Haut. Daher muss du Dich bei Mischhaut nicht ausschliesslich auf Kombipräparate verlassen, sondern kannst Dich ruhig auch mal bei den Produkten für fettige, normale oder trockene Haut umsehen.

Feuchtigkeitspflege der T-Zone:

  • wasserbasierte Toner und Seren, ohne Alkohol, dafür aber mit talgregulierenden, hautberuhigenden und entzündungshemmenden Pflegestoffen (z. B. Niacinamide, Salicylsäure, Bisabolol, Panthenol, Grünteeextrakt, Allantoin)
  • leichte Emulsionen und Fluids ohne rückfettende Bestandteile

Feuchtigkeitspflege der Seitenbereiche:

  • Auch wenn s explizit für Mischhaut ausgelobte Produkte gibt, so sind diese uhigenden, feuchtigkeitsspendenden und barrierestabilisierenden Pflegestoffen (z. B. Panthenol, Allantoin, Glycerin, Ceramide, Squalan, Vitamin E)
  • Lotionen und Pflegecremes für normale bis trockene Haut

FAQ Mischhaut

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

Literaturangaben

  1. M. Kerscher, Dermatokosmetik; Steinkopff Verlag, 2009; DOI https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1739-4.
  2. S. Ellsässer, Körperpflegekunde und Kosmetik; Springer Medizin Verlag, 2008; ISBN 978-3-540-76525-7