Eingewachsene Haare sind einzelne Härchen, die sich von der Oberfläche aus in die Haut zurückbiegen. Teilweise kommen die Haare aber auch gar nicht erst aus der Haut heraus und wachsen direkt unter der Hautoberfläche. In beiden Fällen bilden sich dadurch kleine Unebenheiten, die sich röten und optisch Pickeln ähneln. Gelangen dann Bakterien in die Haut, entzünden sich diese Stellen, jucken und tun weh.
Generell gilt: Je stärker die Haarstruktur und je mehr sich das Haar in die Richtung der Hautoberfläche biegt, desto leichter wächst es nach innen. Sind deine Haare also besonders fest, lockig oder kraus, passiert das schneller. Beispielsweise wachsen Haare im Intimbereich oder unter den Achseln eher ein – denn dort sind sie oft dicker und die Haut ist besonders weich. Darüber hinaus begünstigen folgende Faktoren eingewachsene Haare massgeblich.
Die wohl häufigste Ursache eingewachsener Haare ist die Haarentfernung. Frisch rasierte Haare wachsen häufig nicht gerade, sondern im Bogen nach – so stösst ihr Ende direkt auf die Haut und wächst dort ein. Wenn du das Haar mit einer Rasierklinge "scharf" abgeschnitten hast, piekst es ausserdem leichter in die Haut als ein unrasiertes Haar. Auch nach dem Waxing oder Epilieren wachsen Haare leicht ein. Denn die Härchen kommen dann deutlich feiner nach. Dadurch kann es passieren, dass sie es nicht durch die Oberfläche der Haut schaffen und stattdessen darunter weiter wachsen.
Ein weiterer Faktor, durch den eingewachsene Haare entstehen, sind abgestorbene Hautschüppchen. Sie lagern sich an der Hautoberfläche ab und blockieren den Wachstumskanal des Haares. Dadurch kann es nicht nach oben wachsen und sucht sich einen anderen Weg. Das Haar bleibt dann in der Haut stecken oder wächst schief unter ihrer Oberfläche weiter.
Auch enge Kleidung begünstigt eingewachsene Haare. Sie drückt Haar und Haut mechanisch aufeinander. Wenn du dich bewegst, reibt die Kleidung sie gegeneinander. So wird das Haar über den Tag regelrecht in die obere Hautschicht gedrückt. Die Folge: Es dringt ein und verwächst dort.
Wenn dein Haar nach innen gewachsen ist, ist das erstmal kein Grund zur Sorge – denn in der Regel verschwindet es von ganz allein wieder. Dafür verkapselt die Haut das Haar und stösst es nach einiger Zeit ab. Das kann allerdings eine Weile dauern. Wenn du das eingewachsene Haar unbedingt schneller loswerden möchtest, können folgende Tipps helfen.
Wasche deine Hände gründlich, bevor du eingewachsene Haare behandelst. Kratze oder reibe ausserdem niemals an der betroffenen Stelle, denn so gelangen Bakterien in die Haut und sie entzündet sich. Ist es bereits zu einer stärkeren Entzündung der eingewachsenen Haarwurzel gekommen, solltest du eine*n Dermatologen*in aufsuchen.
Lege einen Waschlappen mit warmem Wasser auf die betroffene Stelle. Warte einige Minuten, bis deine Haut leicht aufgeweicht ist. Dann kann es passieren, dass die Haut das Haar wieder freigibt.
Mechanische Peelings gegen eingewachsene Haare verwenden
Gehe in kreisenden Bewegungen mit einem Peeling über die Stelle, an der das Haar nach innen gewachsen ist. Übe dabei nur sanften Druck aus, denn Reibung verstärkt die Rötung und reizt die empfindliche Stelle. Mit dem Peeling entfernst du abgestorbene Hautschuppen. Dadurch öffnet sich der Wachstumskanal und das Haar kann an die Oberfläche gelangen. Verwende unbedingt ein mildes Peeling, das ohne reizende Inhaltsstoffe wie Zitronensäure auskommt, damit sich das eingewachsene Haar nicht entzündet. Ein spezielles Peeling gegen eingewachsene Haare gibt es nicht – wichtig ist nur, dass die Peeling-Körner, die abgestorbene Haut abtragen.
Eingewachsene Haare mit chemischen Peelings behandeln
Eine Creme, die explizit gegen eingewachsene Haare wirkt, gibt es nicht. Ist das Haar noch weit an der Oberfläche, kann aber ein chemisches Peeling helfen, es wieder zu befreien. Pflegst du die Stelle regelmässig damit, machst du deine Haut geschmeidig und löst sogar verhornte Stellen. So unterstützt du das Haar, seinen Weg an die Hautoberfläche zu bahnen. Um abgestorbene Hautschüppchen abzulösen eignet sich Glycolsäure besonders gut. Salicylsäure gilt als leichter verträglich, wirkt aber auch anders. Hier liegt der Schwerpunkt eher auf den entzündungshemmenden Eigenschaften.
Wenn die Stelle bereits gerötet ist und juckt, ist Creme mit Zink eine gute Wahl gegen eingewachsene Haare. Der Grund: Sie wirkt entzündungshemmend.
Das Haar schimmert bereits leicht durch die oberste Hautschicht? Dann greif zu einer Pinzette. Desinfiziere das Tool und die betroffene Stelle zunächst. Schiebe die darüberliegenden Hautschüppchen mit der Pinzette oder einer sterilen Nadel vorsichtig beiseite. Greife das Haar, wenn du es befreit hast und ziehe es so weit heraus, dass es in eine gerade Richtung weiterwachsen kann. Reisse es auf keinen Fall gewaltsam heraus, denn das kann zu einer unangenehmen Entzündung führen. Desinfiziere die Stelle erneut, wenn du sie bearbeitet hast – so stellst du sicher, dass keine Bakterien in die Haut gelangen.
Wenn du des Öfteren mit eingewachsenen Haaren zu tun hast, kann das mehrere Gründe haben: Neben der Haarstruktur liegt es häufig an der Rasur. Damit du eingewachsene Haare bereits von vornherein vermeidest, gibt es hier einiges zu beachten. Über die Haarentfernung hinaus spielen auch die richtige Hautpflege und deine Kleidung eine wichtige Rolle. Wir verraten dir die besten Tipps, mit denen du eingewachsenen Haaren vorbeugst!