Kollagen gehört zu den Strukturproteinen unseres Körpers. Es besteht aus vielen einzelnen, aneinandergeketteten Aminosäuren. Diese Kollagenketten wiederum winden sich umeinander und bilden lange Kollagenfasern, die eine Hauptkomponente des Bindegewebes bilden. Kollagen ist insgesamt ein sehr grosses Protein und bildet ein Stützgerüst, das essenziell für die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit unserer Haut ist.
Je älter wir werden, desto schwächer wird dieses Stützgerüst. Darüber hinaus beeinflussen auch äussere (extrinsische) Faktoren, wie beispielsweise individueller Lebensstil, Stress, Rauchen oder Sonnenschäden, die Stabilität des Kollagengerüstes. Je älter wir werden oder je intensiver die extrinsische Hautalterung ausfällt, desto mehr wird das Kollagengerüst beansprucht. Das zeigt sich dann anhand schlaffer Haut, verminderter Spannkraft und Fältchen.
Kollagen spielt eine wichtige Rolle für die Festigkeit und Spannkraft deiner Haut. Nachvollziehbar, dass auch die Kosmetikindustrie Kollagen als Pflegestoff in Seren, Cremes oder Masken einsetzt.
Die Vorteile von Kollagen in der Hautpflege:
In der Kosmetikindustrie wird Kollagen aufgrund seiner pflegenden, hydrierenden und regenerativen Eigenschaften verwendet. Dieses Kollagen wird aus verschiedenen Quellen gewonnen – häufig sind diese tierischen Ursprungs, es gibt aber auch pflanzliche Alternativen. Je nach Herkunft und Bearbeitung, taucht kosmetisches Kollagen daher in verschiedenen Varianten auf. Auf der Liste der Inhaltsstoffe, findet sich Kollagen beispielsweise unter den folgenden Bezeichnungen (INCI):
Wie bereits erwähnt ist Kollagen ein grosses und komplex aufgebautes Protein. Als solches ist es Kollagen nicht möglich, in die Haut einzudringen. Kollagen, das mittels Pflegeprodukten auf die Haut aufgetragen wird, hat keinen Einfluss auf den Kollagengehalt deiner Haut. Dennoch kann Kollagen die zuvor erwähnten positiven Effekte auf die Haut haben.
Der Alterungsprozess und die damit verbundenen Effekte auf das Kollagen in unserer Haut treffen uns früher oder später alle. Gezielte Hautpflege kann diesen Prozess jedoch beeinflussen.
Bis zu 80 % der vorzeitigen Hautalterung gehen auf den Einfluss von UV-Strahlung zurück. Wenn du deine Haut auch im Alltag regelmässig und konsequent vor UV-Strahlung schützt, minimierst du damit auch den Einfluss auf die Schädigung deines hauteigenen Kollagens. Sonnencreme kann damit zurecht als eines der wirksamsten Anti-Aging Mittel bezeichnet werden.
Die Antioxidantien Vitamin C (INCI: Ascorbic Acid) und Vitamin E (Tocopherol) können die Bildung von Kollagen in der Haut anregen und so zu einer Festigung der Haut führen.
Die Behandlung der Haut mit chemischen AHA-Peelings wie beispielsweise Glycolsäure, Milchsäure oder Mandelsäure regen die Erneuerung der Haut und die Kollagenproduktion an. Langfristig angewendet, können chemische Peelings somit die Struktur und Festigkeit der Haut verbessern.
Zahlreiche dermatologische Studien unterstreichen die Wirksamkeit von Retinol bei Fältchen und Falten. Retinol kann zur Restrukturierung von Kollagen beitragen, was sich in einer Festigung der Haut zeigen kann.
Der Alterungsprozess und die damit verbundenen Effekte auf das Kollagen in unserer Haut treffen uns früher oder später alle. Eine Hautpflege mit Kollagen kann diesen Mangel an Kollagen nicht ausgleichen, da es nicht in die Haut eindringen kann, sondern die Haut lediglich von aussen pflegt. Daher gibt es Ansätze, die auf die Zufuhr kollagenhaltiger Nahrungsergänzungsmittel setzen. So soll dem Körper von Innen Kollagen zugeführt und bereitgestellt werden. Das soll die Hautfestigkeit verbessern und sich positiv auf die Struktur des Kollagengerüstes auswirken.
Die Studienlage zum Thema Kollagensupplementation ist sehr divers. Es gibt bestimmte Bedingungen, unter denen ein positiver Effekt auf die Hautfestigkeit beobachtet werden konnte. Laut Studien profitierten besonders Personen ab 50 Jahren, wenn diese täglich 2,5-5 g Kollagen zu sich nahmen. Diese Ergebnisse lassen sich jedoch nicht vollumfänglich auf die Allgemeinbevölkerung übertragen, weshalb die Wirksamkeit kollagenhaltiger Drinks oder Nahrungsergänzungsmittel individuell betrachtet werden sollte.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.