Mit zunehmendem Alter wandelt sich nicht nur unsere Haut spürbar, sondern auch unser Haar. Die Haarfollikel schrumpfen, das Haar wird feiner, dünner und wächst langsamer – dadurch verliert es an Dichte. Gleichzeitig produziert die Kopfhaut weniger Talg, was sie trockener macht und dem Haar seine natürliche Feuchtigkeit nimmt. Es kann daher zu sprödem, glanzlosem Haar, das nicht mehr so geschmeidig wie früher ist, kommen. Es kann auch zu verstärkten Haarausfall, oft bedingt durch hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren oder Stress, kommen.
Und schliesslich zeigt sich irgendwann helleres Haar, da die Haarzellen weniger Melanin produzieren. Diese neuen, silbernen Strähnen sind oft rauer und benötigen spezielle Pflege, um nicht zusätzlich trockener und spröder zu werden.
Wie auch bei reifer Haut brauchen unsere Haare ab 50 eine besondere Pflege, die sich oft etwas von dem unterscheiden kann, was du bisher gewohnt bist. Trage ab und zu vor dem Waschen eine Haarmaske auf, am besten über Nacht, um dein Haar richtig zu verwöhnen. Beim Shampoo und Conditioner solltest du darauf achten, Produkte zu wählen, die speziell auf deinen Haartyp abgestimmt sind.
Achte bei der Produktauswahl besonders auf einen wichtigen Inhaltsstoff: Keratin. Keratin sorgt für starke und gesunde Haare sowie Nägel. Keratin ist ein Protein, das natürlicherweise in Haut, Haaren und Nägeln vorkommt. Es bildet eine schützende Schicht, die für Festigkeit und Elastizität sorgt und deine Haare geschmeidiger machen kann. Keratin ist oft in Shampoos, Conditionern und Haarmasken enthalten. Es gibt auch spezielle Kuren und Seren, die darauf ausgerichtet sind, dein Haar zu stärken und es geschmeidig zu halten.
Gerade in der Haarpflege ab 50, ist es wichtig deinen Haaren eine Extraportion Feuchtigkeit zukommen zu lassen, um den natürlichen Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.
Die Kopfhautpflege gerät oft in Vergessenheit, dabei ist sie gerade ab 50 der Schlüssel zu gesundem Haar. Greife lieber zu Produkten, die Wirkstoffe wie Aloe Vera, Kamille, Panthenol oder Jojobaöl enthalten. Auch die Waschhäufigkeit hat eine Auswirkung auf deine Kopfhaut, exzessives Haarewaschen kann die natürlichen Öle deiner Kopfhaut entfernen. Hast du morgens das Gefühl, du kannst deine Haare nach dem Schlafen gar nicht bändigen, kannst du sie auch einfach nur mit klarem Wasser waschen. Du solltest deine Haare und Kopfhaut jedoch regelmässig reinigen, den wäschst du sie zu selten, kann dies eine Pilzinfektion fördern. Achte beim anschliessenden Styling darauf, Produkte wie Haargel, Haarspray und Stylingcreme hauptsächlich auf deine Haare aufzutragen.
Regelmässige, sanfte Massagen mit speziellen Kopfhautölen pushen die Durchblutung und versorgen die Haarwurzeln besser mit Nährstoffen. Auch spezielle Seren für die Kopfhaut, die Wirkstoffe wie zum Beispiel Hyaluronsäure und Milchsäurebakterien können beruhigend und unterstützend auf die Kopfhaut wirken. Bei besonders trockener Kopfhaut im Alter können dir auch regelmässige Ölkuren mit natürlichen Ölen wie Kokosöl, Jojobaöl oder Arganöl Abhilfe schaffen. Trage das Öl auf deine Kopfhaut auf und massiere es sanft ein. Lass es für eine intensive Wirkung über Nacht einwirken.
Mit gesunder Ernährung kannst du generell viel zu deinem eigenen Wohlbefinden und dem Wohlbefinden deines Körpers beitragen. Zink kann die Haarfollikel unterstützen, Vitamin E die Durchblutung der Kopfhaut verbessern und Omega-3-Fettsäuren tragen dazu bei, dass das Haar glänzend und stark bleibt. Auch Eisen spielt eine wichtige Rolle – ein Mangel kann zu Haarausfall führen, weshalb vor allem Frauen nach der Menopause darauf achten sollten. Versuche Lebensmittel in deinen täglichen Speiseplan einzubauen, die diese Wirkstoffe enthalten. In manchen Fällen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um Mängel auszugleichen, du solltest dies aber vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin absprechen.
Zu den häufigsten Fehlern, die das Haar schwächen oder schädigen, gehört das Binden von nassen Zöpfen oder Dutts, da dies das Haar stark belastet und diese so leichter brechen können. Trägst du gerne einen Zopf bei trockenem Haar, greife lieber zu Scrunchies oder metallfreien Haargummis wie seamless Haargummis und Spiralhaargummis. Auch das Schlafen mit nassen Haaren kann sich negativ auf auswirken und im schlimmsten Fall zu einem Pilzbefall der Kopfhaut führen.
Vorsicht bei übermässiger Hitze – sie kann dein Haar stark belasten. Am besten trocknest du dein Haar nach dem Waschen sanft mit einem Handtuch oder verwendest den Föhn nur auf niedriger Stufe. Ein Hitzeschutzspray kann hilfreich sein, um dein Haar zu schützen. Und auch bei der Wassertemperatur solltest du darauf achten, dass diese nicht zu heiss eingestellt ist.
Zwar solltest du deinem Haar ab und zu eine tiefgehende Kur gönnen, jedoch ist es wichtig, im Alltag mit Haarpflegeprodukten nicht zu übertreiben. Zu viele Produkte können das Haar zusätzlich beschweren und dir dadurch Volumen rauben.
Der richtige Haarschnitt kann oft den Unterschied machen. Besonders bei dünner werdendem Haar empfiehlt es sich, auf einen pflegeleichten Schnitt zu achten, der Volumen verleiht. Kürzere Frisuren wie ein stylischer Bob sind nicht nur super easy zu handhaben, sondern können deinem Haar auch eine coolen, dynamischen Look geben.