Babypflege
Baby baden
Was du beim ersten Bad beachten solltest, damit es für dein Baby zu einem Badespass wird, erklärt dir die Hebamme Evi Schritt-für-Schritt.
Babyhaut richtig pflegen
Nach der langen Zeit im Fruchtwasser ist die Geburt eine Umstellung für die Haut. Daher gehört trockene Haut bei Babys zum natürlichen Prozess in den ersten Lebenswochen und ist meist kein Grund zur Sorge. Hebamme Evi gibt dir wertvolle Tipps, was du in der Anfangszeit beachten solltest und wie du die empfindliche Babyhaut am besten pflegen kannst.
Nach vielen Monaten im Fruchtwasser muss sich die Babyhaut erstmal an trockene Luft und den Kontakt mit Kleidung gewöhnen. Grundsätzlich ist bei Neugeborenen die Hautoberfläche im Verhältnis zum Körper relativ gross. Ausserdem entwickelt sich die feine Babyhaut nach der Geburt noch für einen gewissen Zeitraum weiter. Im Vergleich zu einem Erwachsenen ist die Hornschicht etwa 30 % dünner und noch lückenhaft, wodurch die Haut schneller ihre Feuchtigkeit verliert. Das Unterhautfettgewebe und der Säureschutz sind noch nicht vollständig entwickelt und die Talgdrüsen produzieren nicht ausreichend Fett.
Zudem hat der kleine Körper mit einigen hormonellen Umstellungen nach der Geburt zu tun. Die dünne Oberhaut reagiert in den ersten Lebenswochen recht empfindlich auf äussere Reize. So können häufiges oder langes Baden, ungeeignete Pflegeprodukte aber auch trockene Heizungsluft oder starke Temperaturveränderungen die Haut deines Babys stark fordern, was zu trockener Haut führen kann.
Evis Hebammentipp: Käseschmiere nicht sofort abwaschen
Im Fruchtwasser bildet Käseschmiere (Vernix caseosa) als weisslicher Fettfilm einen natürlichen Schutz für die Haut. Noch vorhandene Reste ziehen nach der Geburt normalerweise innerhalb von wenigen Tagen ein und müssen nicht sofort entfernt werden.
Für die tägliche Hygiene reinigst du den Windelbereich deines Babys nach Bedarf. Hier ist die Haut selten trocken, eher gereizt oder gerötet. Ein entsprechendes Pflegeprodukt für den Windelbereich verwendest du je nach Notwendigkeit. Die Hautfalten unter den Achseln, den Hals und natürlich das Gesicht reinigst du am besten täglich mit warmem Wasser. Bei trockener Haut kannst du die betroffenen Stellen eincremen oder Öl verwenden. Etwa einmal pro Woche kannst du dein Baby baden. Gerade am Anfang sollte das Bad eher kurz ausfallen, weil dein Baby die Körpertemperatur noch nicht gut regulieren kann. Gleichzeitig strapaziert die Zeit im Wasser die natürliche Schutzbarriere der zarten Babyhaut.
Trockene Haut kann sich am ganzen Körper deines Babys zeigen. Bei manchen Kindern ist das nur ganz dezent, bei anderen schält sich die Haut richtig, wie nach einem Sonnenbrand. Auch in Form von kleinen Rissen an den Hand- und Sprunggelenken oder am Bauch kann sich trockene Haut zeigen. In diesem Fall solltest du die Haut deines Kindes unterstützen. Ein hochwertiges Öl oder eine beruhigende Creme stellt eine gute Haupflege für trockene Babyhaut dar. Eine regelmässige Verwendung hält die Haut weich und geschmeidig.
Evis Hebammentipp: Abwarten ist auch möglich
Bei trockener Haut ist es manchmal möglich, einfach abzuwarten. Mit der Zeit reguliert sich die Haut von selbst. Wenn sich jedoch rissige Stellen zeigen, solltest du die zarte Babyhaut mit entsprechenden Pflegeprodukten unterstützen.
Pflegeprodukte für Babys sollten grundsätzlich achtsam ausgewählt werden und nur im notwenigen Umfang verwendet werden. Desto trockener die Haut deines Babys ist, desto reichhaltiger und regelmässiger sollte die Pflege sein. Produkte für Babys werden dermatologisch getestet und klinisch geprüft. Bei empfindlicher Babyhaut empfehlen wir, auf synthetische Duftstoffe und ätherische Öle zu verzichten, denn sie können die Babyhaut reizen und Allergien auslösen. Ausserdem sind Babys bei Gerüchen sehr empfindlich. Öle auf pflanzlicher Basis ohne Zusatz von Parfüm wie etwa Jojobaöl sind beispielsweise gut für die Hautpflege deines Babys geeignet. Auch Cremes mit Inhaltsstoffen wie Panthenol, Glycerin, Urea oder Kamille spenden Feuchtigkeit und beruhigen.
Die atopische Dermatitis (Neurodermitis) ist eine chronische Hauterkrankung und zeigt sich durch Rötungen sowie raue, schuppige Haut in Verbindung mit Juckreiz. Am häufigsten tritt sie in den Arm- und Beinbeugen auf, aber auch der Hals und die Hände können betroffen sein. Die natürliche Barriere der Haut ist geschwächt und ohne passende Pflege verliert diese schnell Feuchtigkeit und trocknet aus. Neurodermitis ist zwar nicht ansteckend, aber betroffene Stellen können sich entzünden. Wenn bereits ein Elternteil an diesem Hauptproblem leidet, ist das Erkrankungsrisiko für das Baby erhöht.
Im Zweifel oder bei langanhaltenden Hautproblemen solltest du dich ärztlich beraten lassen. In diesem Fall kann die Babyhaut eine besondere Form der Pflege benötigen, um Entzündungen zu bekämpfen und den Juckreiz zu lindern. Diese Produkte müssen in der Regel ärztlich verschrieben werden.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.