Hast du die perfekte Farbe gefunden, um deinen Ansätzen einen frischen Anstrich zu verleihen, solltest du sie zunächst an einer versteckten Hautstelle testen, um zu sehen, ob du die Formulierung verträgst. Treten innerhalb von 24 Stunden keine Irritationen auf, kannst du die Farbe bedenkenlos verwenden und es kann mit der Vorbereitung losgehen. Folgende Dinge solltest du für deine Färbe-Session bereit legen:
Unser Färbe-Fahrplan verrät dir nun Schritt für Schritt, wie du deinen Ansatz selber färben kannst. Es spielt dabei keine Rolle, ob du eine Coloration, Tönung oder Intensivtönung verwendest – das Prozedere ist dabei nahezu immer das gleiche. Halte dich jeweils genau an die Packungsbeilage.
1. Schützen: Ziehe ein ausrangiertes Oberteil an oder lege dir einen Friseurumhang um. Denn das Haarfärbemittel kann tropfen und permanente Flecken verursachen. Hast du beides nicht zur Hand, kannst du dir auch ein altes Handtuch um die Schultern legen.
2. Haare abteilen: Kämme deine Haare gut durch. Sie sollten frisch gewaschen und trocken sein. Ziehe dann mit dem Stielkamm eine horizontale Linie von Ohr zu Ohr und stecke die obere Partie am Oberkopf fest, die unteren Haare bleiben offen.
Trage an der Stirn etwas Vaseline oder Fettcreme vor dem Haaransatz auf, um die Haut dort vor Farbflecken zu schützen. Achte dabei darauf, die Creme nicht in die Haare, sondern nur auf die Haut zu geben.
3. Farbe anmischen: Bereite die Farbe nach Gebrauchsanweisung des Herstellers zu und ziehe die Einmalhandschuhe an. Bei den meisten Haarfarben liegen sie der Packung bei.
4. Farbe auftragen: Trage die Farbe nun mit einem (mitgelieferten) Haarfärbe-Pinsel auf. Ziehe dazu in den offenen Haaren am Hinterkopf nacheinander mehrere vertikale Scheitel und färbe Partie für Partie. Hier ist Millimeterarbeit gefragt: Trage die Farbe wenige Millimeter über die Grenze zu den bereits colorierten Haaren auf, damit keine neue Linie entsteht.
Ziehe die Farbe aber nicht weiter als nötig in die bereits gefärbten Längen, um diese nicht unnötig zu strapazieren. Das klappt am besten, wenn du die Haare straff vom Kopf weg ziehst, und die Farbe auf die gespannte Strähne aufpinselst.
Am Ende sollte die ganze Kopfhaut voller Farbe sein. Wenn du die untere Partie fertig hast, löst du die Haarklammern und arbeitest dich genauso Scheitel für Scheitel vertikal durch die Haare am Oberkopf.
Falls dir das alles zu tricky ist, kannst du auch eine*n Freund*in oder deine*n Parter*in um Hilfe bitten – gerade am Hinterkopf ist der präzise Farbauftrag manchmal schwieriger.
5. Farbe einwirken lassen: Hast du alle Ansätze mit Farbe bedeckt, beginnt die vom Hersteller angegebene Einwirkzeit. Halte dich hier bitte genau an die Angaben und stelle dir dazu am besten einen Timer.
Für die letzten fünf Minuten kannst du den Rest der Farbe auf alle Haare auftragen, um ein harmonisches Finish zu erhalten. Wasche das Färbemittel anschliessend mit lauwarmem, klarem Wasser aus.
6. Pflegen: Nach der Färbe-Action brauchen deine Haare eine Extraportion Pflege. Verwende dazu – falls vorhanden – das beiliegende Pflege-Fluid oder eine Kur oder Spülung aus einer entsprechenden Farbschutz-Pflegeserie.
Ganz egal, ob du zum Haarefärben zuletzt bei deinem/deiner Friseur*in warst, oder ob du zu den passionierten DIY-Colorist*innen zählst – deinen Ansatz-Balken kannst du in jedem Fall selbst nachfärben.
Das A und O für einen harmonischen Übergang zwischen Ansatz und colorierten Haaren ist das Finden der richtigen Farbnuance und des richtigen Färbemittels. Beides sollte genau dem entsprechen, mit dem der Rest der Haare gefärbt wurde.
Generell hast du die Wahl zwischen Coloration, Tönung und Intensivtönung. Eine Coloration öffnet die Schuppenschicht der Haare und lagert die Pigmente im Haar dauerhaft an.
Sie kann deine Haare super dunkel färben, aber nur um zwei bis drei Nuancen aufhellen. Wenn du heller gehen möchtest, ist eine Blondierung nötig.
Eine Tönung kann nur dunkler färben, arbeitet dabei aber schonender als die Coloration. Denn sie öffnet die Schuppenschicht nicht und lagert die Pigmente stattdessen nur am Haar an. Die halten demnach auch nicht so lange im Haar und sind nach sechs bis acht Wochen wieder verschwunden.
Dann gibt es noch die Intensivtönung: Sie ist quasi der Kompromiss zwischen Coloration und Tönung, da sie die Schuppenschicht etwas öffnet und Pigmente eingelagert. Sie wäscht sich nach etwa 20 Wäschen wieder aus.
Welches Färbemittel du letztendlich zum Färben deines Haaransatzes verwendest, hängt von der gewünschten Haarfarbe ab. Folgende Regeln können dir helfen, deine perfekte Ansatz-Farbe zu finden:
Es kommt natürlich darauf an, wie schnell deine Haare wachsen, ob sie eher dünn oder dick sind, und ob du sie colorierst oder nur tönst.
Generell solltest du deinen Haaren vier bis sechs Wochen Färbe-Pause gönnen. Eine Tönung ist schonender für die Haare als eine Coloration und kann nach vier Wochen wiederholt werden.
Färbst du deine Haare sehr hell, solltest du auf jeden Fall acht Wochen mit dem Färben des Ansatzes warten. Das gilt auch dann, wenn deine Haare vom vielen Stylen total strapaziert oder super dünn sind.
Stresst dich dein nachwachsender Ansatz immer sehr schnell, es dann aber meist noch viel zu früh zum Nachfärben?
Dann probiere doch in der nächsten Wartezeit ein Farb-Glossing aus. Seine schonende Formulierung kann für ein paar Tage den Übergang zwischen Ansatz und colorierten Haaren sanft ausgleichen.
Es gibt aber noch viele weitere Tricks, um einen herausgewachsenen Ansatz zu kaschieren.