Schwangerschaft
Vorbereitung auf die Geburt
Bereit, dein Baby zu treffen? Alles, was du vor der Geburt erledigen solltest findest du hier auf einen Blick.
Das passiert während deiner Geburt
Irgendwann kommt der grosse Tag: Dein Baby macht sich auf den Weg! Um etwas Orientierung zu schaffen, wird die Geburt in mehrere Phasen eingeteilt. Hebamme Evi erklärt dir, was bei den einzelnen Phasen in deinem Körper alles passiert, wie es deinem Baby dabei geht und wie deine Begleitperson dich am besten unterstützen kann.
Im Grunde kann man bei der Geburt von vier bis fünf Phasen sprechen. Jede einzelne ist dabei von Frau zu Frau individuell, dauert unterschiedlich lang und wird sich auch vom persönlichen Empfinden unterscheiden. Für die meisten Frauen setzt sich die Geburt aus den folgenden Phasen zusammen:
Hier kündigt sich die Geburt mit unregelmässiger Wehentätigkeit bereits an, aber es geht noch nicht richtig los. Die Kontraktionen sind noch unregelmässig und haben keine Wirkung auf den Muttermund. Offiziell wird daher noch nicht vom Geburtsbeginn gesprochen.
Sobald sich der Gebärmutterhals verkürzt und der Muttermund sich zunehmend öffnet, befindest du dich in der Eröffnungsphase. Dies ist in der Regel die längste Phase der Geburt. Die Pausen zwischen den einzelnen Wehen sind hier noch relativ lang und die meisten Frauen sind entspannt und kommen gut klar.
Ist der Muttermund mit etwa 10 cm vollständig eröffnet, befindest du dich in der Übergangsphase. Die Wehentätigkeit ist nun regelmässig und kraftvoll, die Pausen sind eher kurz und dein Kind rutscht im Becken noch weiter nach unten.
Diese Phase ist in gewisser Weise der Sprung ins Muttersein. Viele Frauen kommen hier gefühlt an ihre Grenzen – körperlich und emotional. Die Bitte um Schmerzmittel oder einen Kaiserschnitt aus dem Gefühl nicht mehr zu können zeigt sich hier oft. Hab Vertrauen in deine eigene Kraft. Du hast es fast geschafft!
Kurz darauf setzt meistens der Pressdrang ein und du befindest dich im Endspurt in der sogenannten Austreibungsphase. Die Wehen sind kraftvoll und die Pausen relativ kurz. In dieser aktiven Geburtsphase schiebst du dein Baby mit jeder Wehe Stück für Stück weiter, bis es geboren ist.
Nach der Geburt des Kindes muss noch die vollständige Plazenta mit den Eihäuten geboren werden. Erst danach ist die Geburt vollständig.
Evis Hebammen-Tipp: Vorboten der Geburt
Bei vielen Frauen löst sich mit beginnender Wehentätigkeit der Schleimpfropf. Dieser schleimige, leicht blutige Ausfluss kann ein Anzeichen sein, dass dein Kind sich auf den Weg macht.
Geburten sind so verschieden wie die Menschen selbst. Daher ist es im Grunde vollkommen unmöglich, exakte Zeitangaben für die einzelnen Phasen der Geburt zu machen. Laut Statistik wird sich dein Muttermund etwa 1 cm pro Stunde eröffnen. Somit wird beim ersten Kind allein die Eröffnungsphase etwa zehn Stunden in Anspruch nehmen, beim zweiten Kind geht es mit durchschnittlich sechs bis acht Stunden etwas schneller.
Dabei sollte man bedenken, dass diese Eröffnung keineswegs gleichmässig abläuft. Es kann Phasen geben, in denen relativ wenig passiert und dann geht es plötzlich ganz schnell. Die Übergangsphase ist zwar zumeist in intensiv, dauert aber oft nur wenige Minuten. Die aktive Austreibungsphase mit Pressdrang kann wenige Minuten bis zu zwei Stunden dauern. Die Nachgeburtsphase wird letztlich nicht länger als eine Stunde dauern.
Evis Hebammen-Tipp: Wie lang wird die Geburt dauern?
Auf die Frage: „Wie lang die Geburt denn dauern wird?“ antworten viele Hebammen schmunzelnd: „Meistens genau, bis das Kind und die Plazenta geboren sind.“
Auch für dein Baby ist die Geburt aufregend und durchaus anstrengend. Der physiologische Stress durch die Wehen ist für die Lungenausbildung deines Kindes tatsächlich wichtig und gut. Während der Geburt solltest du vor allem auf eine gleichmässige und entspannte Atmung achten. So werden dein Baby und natürlich auch dein Körper gut mit Sauerstoff versorgt. Verbinde dich emotional immer wieder mit deinem Baby und versuche möglichst ruhig zu bleiben.
Gerade in der langen Eröffnungsphase ist regelmässiges Trinken und nach Möglichkeit auch Essen wichtig. Hier kann dir deine Begleitperson immer wieder etwas anbieten. Mit sanfter Bewegung unterstützt du dein Kind auf dem Weg durch dein Becken. Auch das ist wichtig und kann gut von deiner Begleitperson unterstützt werden.
Bei all der Anstrengung, die eine Geburt mit sich bringt: Dies ist der Tag, an dem dein Kind auf die Welt kommt. Dieser Gedanke darf dir auch während der Geburt immer wieder Kraft geben.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.